Drogen am Steuer stellen eine große Gefahr für den Straßenverkehr dar. Hier lassen sich Drogen in  harte Drogen wie beispielsweise Kokain oder Amphetamine und in weiche Drogen wie etwa Cannabis unterscheiden. In beiden Fällen wird ein Vergehen wegen Drogen im Verkehrsstrafrecht ebenso hart bestraft, wie der Konsum von Alkohol. Auch hier wird Ihnen der Führerschein entzogen und Sie müssen zur Drogen MPU.

Erfahren Sie nachfolgend, welche Chancen Sie mit einer MPU bei Cannabis oder harten Drogen haben. Wie wichtig Abstinenznachweise sind, wie eine MPU wegen Drogen abläuft und was eine Drogen MPU kostet.

Wann muss man wegen Drogen zur MPU Prüfung?

Im Vergleich zum Alkohol gibt es beim Konsum von Drogen keine klare Promille-Grenze. Daher wird die MPU wegen Drogen fast immer angeordnet, wenn Sie nach dem Konsum von weichen oder harten Drogen beim Fahren erwischt werden. Sind Sie dann besonders fahrauffällig oder kommt es sogar zu einem Unfall, zieht das auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich.

Bei einer Fahrt unter Drogen sind die Strafen im Bußgeldkatalog wie folgt:

  • Beim ersten Verstoß: 500 Euro Bußgeld, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
  • Beim zweiten Verstoß: 1.000 Euro Bußgeld, 2 Punkte, 3 Monate Fahrverbot
  • Beim dritten Verstoß: 1.500 Euro Bußgeld, 2 Punkte, 3 Monate Fahrverbot

Bei Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer droht Ihnen neben den 3 Punkten und dem Entzug des Führerscheins möglicherweise auch eine Freiheits- oder Geldstrafe.

 

Besonderheit im Fall von Cannabis: Auch wenn die Wirkung eines Joints eher kurzlebig ist, haben Sie bei einer Kontrolle das Problem, dass neben dem unmittelbaren THC-Wert auch noch Werte für den langlebigen Abbau ermittelt werden. Damit wird dann ein regelmäßiger Konsum enttarnt. Wenn Sie also Cannabis konsumieren und Ihren Führerschein nicht riskieren wollen, sollten Sie im besten Fall das Auto für 24 Stunden nicht anrühren.

MPU Vorbereitung wegen Drogen

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Wie läuft eine Drogen MPU ab?

Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung wegen Drogen ist wie bei der MPU wegen Alkohol und anderen Anlässen für die MPU-Teilnahme in vier Untersuchungsbereiche unterteilt:

  1. Fragebogen
  2. Medizinische Untersuchung
  3. Reaktions- und Leistungstest
  4. Verkehrspsychologische Untersuchung

Wichtig: Sie müssen in der MPU zeigen, dass Sie ohne den Konsum von Drogen wieder sicher am Straßenverkehr teilnehmen können.

Daher ist die medizinische Untersuchung von besonderer Bedeutung. Anhand von medizinischen Tests wird kontrolliert, ob Sie ein Drogenproblem haben oder nicht. Der Arzt wird mit Ihnen über Ihren Drogenkonsum sprechen und untersuchen, ob bereits typische körperliche Symptome bestehen. Um zu überprüfen, ob Sie in letzter Zeit Drogen zu sich genommen haben, wird ein Urin- oder Haarscreening durchgeführt. Dabei werden standardmäßig alle Substanzen überprüft, um Sie auf THC, Heroin, Kokain und Amphetamine zu testen.

Ihre Belastbarkeit, Ihre Konzentration und Ihr Reaktionsvermögen werden im Rahmen der Leistungstests geprüft. Diese Textverfahren finden in der Regel am Computer statt und sind für die meisten Teilnehmer der MPU kein Problem. Trotzdem sind die Tests notwendig, um sicherzustellen, dass Sie alle Voraussetzungen zum Führen eines Kraftfahrzeugs erfüllen.

Die psychologische Untersuchung ist für die Teilnehmer einer Drogen MPU sicherlich der schwierigste Teil. Das Gespräch mit dem psychologischen Gutachter kann sehr ausführlich und persönlich werden. Hier wird es nicht ausreichen den Vorfall zu bereuen und zu beteuern keine Drogen mehr konsumieren zu wollen. Stattdessen werden Sie genau darlegen müssen, wie es zum Drogenkonsum kam und wie der Umgang mit Drogen zukünftig aussehen soll. Es ist sehr wichtig, dass Sie klar aufzeigen können, dass Sie neue Strategien im Umgang mit Drogen entwickelt haben und dass eine erkennbare Veränderung Ihres Verhaltens vorliegt. Typische Fragen in der Drogen MPU können z.B. sein:

  • Wie kamen Sie das erste Mal mit Drogen in Kontakt?
  • In welchen besonderen Situationen haben Sie zu den Drogen gegriffen?
  • Welche Substanzen und wie viel davon haben Sie am Tattag konsumiert?
  • Warum haben Sie sich trotz Drogenkonsum ins Auto gesetzt?
  • Hat sich Ihr Drogenkonsum in letzter Zeit verändert?
  • Wie kommen Sie mit der Veränderung zurecht?
  • Hat sich Ihr Umfeld durch die Veränderung auch gewandelt?
  • Wie haben Freunde und Familie reagiert?
  • Wie hoch schätzen Sie das Risiko ein, erneut Drogen zu nehmen?
  • Würden Sie sich jemals wieder unter Drogeneinfluss in ein Auto setzen und selbst fahren?

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Abstinenznachweise sind bei einer Drogen MPU Pflicht

Wurde Ihnen der Führerschein wegen Drogenkonsums entzogen, so müssen Sie Ihre Abstinenz nachweisen. Mittels Urin-oder Haarscreening. Können Sie zeigen, dass Sie für mindestens 6 Monate keine Drogen mehr zu sich genommen haben.

Die Nachweisbarkeit von Drogen im Urin ist gut. Daher erweist sich das Screening bei der Drogen MPU über den Urin als eine schnelle und zuverlässige Methode. So kann THC bei einem regelmäßigen Konsum noch bis zu 16 Wochen nachgewiesen werden. Sollten Sie also Cannabis während der MPU zu sich nehmen, haben Sie sehr geringe Chancen Ihren Führerschein wiederzubekommen. Selbst bei einmaligem Konsum ist THC noch für zwei bis drei Tage im Urin nachweisbar. Nachweisbarkeit für weitere Substanzen:

  • Heroin: je nach Dosis 48 bis 96 Stunden
  • Kokain: je nach Dosis 12 Stunden

Einen noch besseren Nachweis darüber, ob und wie regelmäßig jemand Drogen zu sich nimmt, kann allerdings eine Haaranalyse erbringen. Wird ein Haartest bei der MPU durchgeführt, zeigt dieser den langfristigen Konsum des Betroffenen an. Haare eignen sich sehr gut als Untersuchungsmaterial, da sie diverse Fremdstoffe sehr lange innerhalb ihrer Struktur einlagern können. Folgende Haare sind für eine Analyse geeignet:

  • Kopfhaar
  • Achselhaar
  • Brusthaar
  • Schamhaar

Um eine Manipulation der Haarprobe verhindern zu können, wird in der Regel eine ganze Haarsträhne entnommen. Die Haare werden vor der Laboruntersuchung gewaschen. Zudem sollten die Haare unbehandelt bzw. nicht gebleicht, gefärbt oder getönt sein. Die Haare sollten mindestens eine Länge von 3 cm aufweisen. Damit kann das Konsumverhalten von drei Monaten nachgewiesen werden. Cannabis, Kokain und weitere Substanzen lagern sich in den Haarwurzeln ein und bleiben dann lange in der Haarmatrix haften.

Fragen zu Abstinenznachweisen?

Kostenloses Erstgespräch mit Verkehrspsychologen

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MPU Kosten wegen Drogen

Eine Drogen MPU kostete nach Gebührenordnung im Standard 402,22 Euro plus 152,32 Euro für ein Urin-oder Haarscreening – insgesamt 554,54 Euro. Seit dem 01. August 2018 können MPU Begutachtungsstellen ihre Preise selber festlegen, so dass Sie heute mit höheren Kosten rechnen müssen. Kommen weitere Fragestellungen dazu, erhöhen sich die Kosten für Ihre MPU entsprechend. Wir empfehlen Ihnen bei mehreren Begutachtungsstellen die Preise anzufragen und zu vergleichen. Lassen Sie sich von einem Verkehrspsychologen beraten und nutzen Sie eine individuelle Vorbereitung. Das hilft die Chancen auf ein positives Ergebnis für Ihr MPU Gutachten zu erhöhen und damit Risiken durchzufallen zu minimieren.

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