Sie mussten Ihren Führerschein aufgrund zu vieler „Punkte“ auf Ihrem Konto in Flensburg abgeben? Das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg führt ein Register, wo alle Verkehrsverstöße mit einer Anzahl von Punkten festgehalten werden, daher auch die gängige Bezeichnung „Punkte in Flensburg“.

Die Idee dahinter ist, dass ein einheitliches Register aller straffälligen Autofahrer hilft, Wiederholungstäter zu identifizieren und buchstäblich aus dem Verkehr zu ziehen. Hier gilt der Grundsatz: Je mehr Ordnungswidrigkeiten begangen wurden, desto mehr Punkte. Haben Sie zu viele Punkte in Flensburg gesammelt, so wird Ihnen von der zuständigen Behörde eine MPU (medizinisch-psychologische-Untersuchung) angeordnet.

Erfahren Sie nachfolgend, wie viele Punkte man bei welchem Verkehrsverstoß erhält, wann man zu einer MPU muss, was eine MPU Vorbereitung wegen Punkten kostet und wie man sich am Besten auf eine MPU vorbereitet.

Wann muss man wegen Punkten zur MPU?

Das Straßenverkehrsamt kann die Beibringung eines MPU-Gutachtens fordern bei:

  • einem erheblichen Verstoß oder wiederholten Verstößen gegen verkehrsrechtliche Vorschriften
  • einer erheblichen Straftat/mehreren Straftaten, die im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr steht/stehen
  • einer erheblichen Straftat, die im Zusammenhang mit der Kraftfahreignung steht – insbesondere wenn Anhaltspunkte für ein hohes Aggressionspotenzial bestehen oder die besagte erhebliche Straftat unter Nutzung eines Fahrzeugs begangen wurde

Bei Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer droht Ihnen neben den 3 Punkten und dem Entzug des Führerscheins möglicherweise auch eine Freiheits- oder Geldstrafe.

MPU Vorbereitung wegen Punkten

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Wie viele Punkte gibt es für welche Verstöße?

Je nach Schwere des begangenen Verstoßes können 1, 2 oder 3 Punkte in Flensburg auf einmal fällig werden:

  •  1 Punkt in Flensburg gibt es für schwere Ordnungswidrigkeiten ohne Regelfahrverbot (z.B. Vorfahrtsmissachtung, Überschreitung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit um 21 -30 km/h, fehlerhafte bzw. defekte Beleuchtung am KfZ, Handy am Steuer, etc.)

  • 2 Punkte in Flensburg werden bei Ihnen vermerkt bei groben Ordnungswidrigkeiten mit Regelfahrverbot und Straftaten (z.B. Missachtung des Überholverbots, Überschreitung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit (innerorts) von 31 – 70 km/h oder Trunkenheit im Straßenverkehr)
  • Mit 3 Punkten in Flensburg müssen Sie rechnen bei Straftaten mit Entziehung der Fahrerlaubnis (z.B: bei Nötigung, fahrlässiger Körperverletzung oder Tötung, unerlaubten Entfernen vom Unfallort („Unfallflucht“), Fahren ohne Fahrerlaubnis, Vollrausch (über 1,1 Promille im Blut), Kennzeichenmissbrauch oder Teilnahme an Autorennen)

Ab einem bestimmten Punktestand informiert das Kraftfahrt-Bundesamt das zuständige Straßenverkehrsamt. Dieses wendet sich anschließend an den betroffenen Verkehrsteilnehmer bei:

  •  4 oder 5 Punkten: mit einer „Ermahnung“ und dem Angebot, freiwillig an einem Fahreignungsseminar teilzunehmen (hier besteht die Möglichkeit, einen Punkt aus dem Fahreignungsregister abzubauen)

  • 6 oder 7 Punkten: mit einer Verwarnung und dem Angebot, freiwillig an einem Fahreignungsseminar teilzunehmen (Punktabbau ist dabei NICHT möglich)
  • 8 oder mehr Punkten: um mitzuteilen, dass die Fahrerlaubnis entzogen wurde

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Ist die MPU wegen Punkten leichter als eine MPU wegen Drogen oder Alkohol?

Viele Betroffene gehen davon aus, dass es einfacher ist, ein positives Gutachten zu erhalten, wenn man „nur“ wegen zu vieler Punkte zur MPU erscheinen musste als wegen Drogen oder Alkoholverstöße. Dies ist jedoch ein Irrtum. Stattdessen gilt die Punkte-MPU als jene, die am schwierigsten zu bestehen ist. Der Grund hierfür liegt darin, dass bei einer Alkohol- und Drogen-MPU Abstinenznachweise als Beleg für eine vorgenommene Veränderung vorgelegt werden können (und oft müssen).

Bei einer MPU aufgrund von Punkten können solche „Belege“ nicht beigebracht werden; daher muss der Gutachter mit möglichst stichhaltigen und belegbaren Argumenten überzeugt werden, dass der Betroffene sein Verhalten und seine Einstellung/Haltung verändert hat. Zudem wird geklärt, ob der Betroffene eine praktikable Strategie entwickelt hat, um künftig eine regelkonforme Verkehrsteilnahme sicherzustellen.

Für Sie als Betroffener bedeutet dies, sich im Vorfeld der MPU intensiv und detailliert mit Ihren „Punkte-Vergehen“ oder Straftaten auseinandersetzen zu müssen und hier die individuellen – vor allem psychologischen – Hintergründe aufzuarbeiten. Zudem sollten die vorgenommenen Veränderungen konkret und umfassend dargelegt werden können als Basis für eine entsprechende „Anti-Rückfallstrategie“. Je nach individuellem Fall sind hier unterschiedliche Schwerpunkte zu setzen. Ihre seriöse und kompetente Verkehrspsychologin berät Sie gerne zu allen Ihren Fragen rund um die MPU wegen Punkten oder wegen Straftaten.

Fragen zu Abstinenznachweisen?

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Kosten für eine MPU wegen Punkten/Straftaten

Bis vor einigen Jahren waren die Kosten bzw. “Begutachtungsgebühren” bundesweit und einheitlich in der Anlage zu § 1 der Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr (GebOST) geregelt. Seit August 2018 können die Gebühren für die MPU nun von den Begutachtungsstellen für Fahreignung selbst festgelegt werden. Die Kosten für eine MPU wegen Punkten/Straftaten liegen in der Regel zwischen 360 EURO und 700 Euro. Das konkrete aktuelle Entgelt in Ihrem Fall können Sie bei den MPU-Begutachtungsstellen telefonisch erfragen.

Hinweise & Tipps zur Vorbereitung einer MPU wegen Punkten

  1. Reflektieren Sie Ihr Fehlverhalten. Bevor Sie mit der Veränderung Ihres Verhaltens beginnen, ist es wichtig, dass Sie sich mit Ihrem Fehlverhalten im Straßenverkehr gründlich und umfassend auseinandersetzen. Reflektieren Sie, welche Ursachen und Gründe zu Ihrem Fehlverhalten geführt haben. Es kann helfen, diese Ursachen aufzuschreiben und sich bewusst zu machen, welche Verhaltensweisen Sie in Zukunft vermeiden möchten.

  2. Lassen sie sich unterstützen. Veränderungen sind oft schwierig, und es kann hilfreich sein, Unterstützung von Familie, Freunden oder einem professionellen Verkehrspsychologen zu suchen. Eine MPU-Vorbereitung kann emotional belastend sein, und es ist wichtig, dass Sie mit jemandem sprechen können, der Ihnen bei der Bewältigung Ihrer Ängste und Sorgen hilft.

  3. Setzen Sie sich klare Ziele. Definieren Sie klare Ziele und Verhaltensänderungen, die Sie umsetzen möchten, um die MPU zu bestehen. Es kann hilfreich sein, diese Ziele schriftlich festzuhalten und regelmäßig zu überprüfen, ob Sie Fortschritte gemacht haben.

  4. Entwickeln Sie eine positive Einstellung. Eine positive Einstellung ist für eine erfolgreiche Verhaltensänderung unerlässlich. Versuchen Sie, sich auf Ihre Stärken zu konzentrieren und positiv zu denken. Es ist wichtig, dass Sie sich selbst motivieren und sich immer wieder vor Augen halten, warum Sie die MPU bestehen möchten.

  5. Trainieren Sie Ihr Verhalten. Wenn Sie bestimmte Verhaltensweisen ändern möchten, ist es wichtig, dass Sie diese Verhaltensweisen aktiv trainieren. Üben Sie beispielsweise, in schwierigen Situationen souveräner und gelassener zu reagieren. Hierbei können Sie sich auch professionelle Unterstützung suchen, beispielsweise durch ein Sozialkompetenztraining.

Reflektieren Sie regelmäßig Ihre Fortschritte. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Fortschritte regelmäßig reflektieren und überprüfen, ob Sie sich auf dem richtigen Weg befinden. Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, um zu überlegen, welche Fortschritte Sie gemacht haben und was Sie noch verbessern können. Sie können auch eine Art Tagebuch führen, um Ihre Gedanken und Fortschritte festzuhalten.
Eine Verhaltensänderung erfordert Zeit, Geduld und Ausdauer. Es ist wichtig, dass Sie sich nicht entmutigen lassen, wenn nicht immer alles auf Anhieb klappt. Eine MPU-Vorbereitung kann sehr herausfordernd sein, aber es kann auch eine Chance sein, sich selbst besser kennenzulernen.

Iris Venn Verkehrspsychologin Bochum

Verkehrspsychologin Iris Venn

Dieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit zwischen der MPU Helden Redaktion und der Verkehrspsychologin (M.Sc.) Iris Venn erstellt. Frau Venn verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der MPU Vorbereitung und führt eine eigene Praxis in Bochum.

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